Ehrenamtliche Patenschaften
Allgemeines
Seit 2016 unterstützt der Betriebsteil Freiwilligendienste des DRK Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. als Programmträger das Konzept „Menschen stärken Menschen“ und ist an der Initiierung und Betreuung von Patenschaften mit Geflüchteten beteiligt. 2019 wurde das Programm auf die Chancenpatenschaften erweitert.
Gefördert wird das Programm vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Insgesamt konnten 2019 140 Patenschaften an fünf Standorten realisiert werden:
Neben dem DRK Landesverband Sachsen-Anhalt wurden Patenschaften vom DRK Kreisverband Östliche Altmark, DRK Regionalverband Magdeburg- Jerichower Land, dem DRK Wasserrettungsdienst Halle/ Saale sowie dem DRK Kreisverband Wanzleben betreut.
Die Ausgestaltung der Patenschaften ist sehr vielfältig und reicht von niedrigschwelliger Alltagsbegleitung bis hin zu Sprachhilfen oder Bildungspatenschaften.
Varianten der Patenschaften
Es gibt zwei Formen der Patenschaften: Zum einen Patenschaften mit Geflüchteten zum anderen sogenannte Chancenpatenschaften.
Bei der ersten Variante geht es vordergründig um „Patenkinder“, welche vor politischer Verfolgung und / oder Krieg fliehen mussten und in Deutschland eine neue Heimat suchen. Ziel ist es, mit den Patenschaften die Aufnahme und Integration der Frauen, Männer und Kinder in ihrer neuen Umgebung zu erleichtern. Die umgesetzten Angebote umfassten 2019 unter anderem die Unterstützung und Begleitung bei Behördengängen, gemeinsame Reisen und Freizeitgestaltung sowie auch besondere Unternehmungen wie ein Theaterworkshop im Theater der Altmark, eine Fahrradwerkstatt, bei der ein Fahrrad aufgearbeitet wurde, oder lebenspraktische Unterstützungsmaßnahmen in Form von Erlernen von Erste-Hilfe-Maßnahmen und der Teilnahme an Schwimmkursen zum Abbau von Hemmnissen in geschlechtergemischten Freizeitgestaltungen.
Die Chancenpatenschaften beziehen sich vor allem auf junge Menschen, die über keinen oder einen niedrigen Bildungsabschluss verfügen und sozialer Benachteiligung unterliegen. Hauptursachen für die soziale Benachteiligung sind: geringes Einkommen, problematische Familienumstände, Migrationshintergrund der Eltern sowie schwerwiegende Schulprobleme (bspw. Dyskalkulie oder Mobbingerfahrungen). Die Angebote in diesem Bereich umfassen Aktivitäten zur Begleitung des Alltags in Kita und Schule, wie Hausaufgaben, Unterstützen beim Erlernen von anderen Sprachen, Erkundungen im Ort und in der Umgebung der Kita oder Schule sowie regelmäßige Freizeitunternehmungen wie Museums-, Konzert- und Bibliotheksbesuche.
In 2019 gab es 74 Patenschaften mit Geflüchteten sowie 66 Chancenpatenschaften.
Wer kann mitmachen?
Um ein Patenschaft für einen Geflüchteten zu übernehmen, wird ein gemeinsames Gespräch geführt, um die aktuellen Voraussetzungen zu besprechen. Prinzipiell kann sich jeder bei uns melden. Eine wünschenswerte Vorrausetzung ist allerdings die Volljährigkeit der Paten. Gemeinsam stellen wir Kontakte zu Geflüchteten bzw den Teilnehmern der Chancenpatenschaften her.