Nach dem FSJ ins Arbeitsleben

12.08.2024

Nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr wurde die 22jährige beeinträchtigte Lea Schergun in eine Festanstellung von der Ökoase in Halle (Saale) übernommen.

Gruppenbild vor der Ökoase

2022 bis 2023 absolvierte die beeinträchtigte Lea Schergun ein Freiwilliges Soziales Jahr (kurz: FSJ) in der Ökoase in Halle (Saale). Anschließend wurde sie von der Einsatzstelle, der Evangelischen Stadtmission Halle (Saale), in eine Festanstellung übernommen. Nach einem Jahr besuchten wir Lea in ihrer Arbeitsstelle um zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt hat.

Ende 2022 bewarb sich die damals 21jährige geistig beeinträchtigte Lea Schergun für ein FSJ beim Deutschen Roten Kreuz Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. Nach ihrer Schulzeit wollte sich Frau Schergun beruflich orientieren und suchte nach einer Möglichkeit in das Arbeitsleben hereinzukommen. 

Bei der Ökoase, einem vegetarischen Bistro der Evangelischen Stadtmission Halle Eingliederungshilfe gGmbH konnte Frau Schergun dann ihr FSJ absolvieren.

„Uns war es wichtig, Lea eine langfristige Chance in Form eines Freiwilligendienstes anzubieten, damit sie praktische Erfahrungen und reale Einblicke in die Berufswelt bekommt,“ so Christian Ronneberger, Geschäftsführer der Evangelischen Stadtmission Halle Eingliederungshilfe gGmbH.  Nach einigen Anfangsschwierigkeiten stellte sich die Einsatzstelle mit angepassten Arbeitsabläufen und viel Zeit für die Freiwillige auf die neue Situation ein. Auch Lea arbeitete sich in das Team immer mehr ein und verbesserte sich in ihrer Selbstständigkeit, Ausdauer und dem Zuhören von Anweisungen zunehmend. Sie bewährte sich im FSJ so gut im Arbeitsalltag, dass ihr anschließend ein fester Arbeitsvertrag angeboten wurde.

„Lea hat sich so toll während des FSJ weiterentwickelt, dass wir uns am Ende entschieden haben, ihr einen festen Arbeitsvertrag anzubieten. Ihr Entwicklungspotenzial schätzen wir als sehr gut ein und so wollten wir ihr eine Chance bieten, weiterhin einen Fuß im Berufsleben zu behalten, um langfristig am Arbeitsleben teilzunehmen“, fasst Christian Ronneberger zusammen. 

„Ich freue mich und bin sehr dankbar, dass meine Arbeit so geschätzt und anerkannt wurde. Dank des FSJ und der Übernahme in eine Festanstellung konnte ich mich beruflich weiter qualifizieren und wurde auch immer selbstständiger“, freut sich die nun 22jährige.

„Wir als Deutsches Rotes Kreuz sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit haben, beeinträchtigten Menschen einen Freiwilligendienst anbieten zu können, damit diese in den ersten Arbeitsmarkt reinschnuppern und sich so orientieren können. Bedauerlich ist allerdings, dass die Finanzierung in diesem Bereich nicht ausreichend geregelt ist. Im Sinne einer gelingenden Inklusion wäre es umso wichtiger, dieses Format weiter auszubauen und nicht zu reglementieren“, resümiert Katja Fischer, Betriebsteilleiterin der DRK-Freiwilligendienste zum Thema beeinträchtigte Freiwillige und deren Möglichkeiten im FSJ.

Für die Zukunft wünscht sich Lea ihren Weg in der Ökoase weiterzugehen. „Ich möchte weiter Fuß fassen und noch mehr lernen. Ich bin in diesem Jahr in meine erste, eigene Wohnung gezogen - wieder ein Schritt in Richtung Erwachsen werden. Ich freue mich in der Ökoase zu arbeiten, auch weil mir das ganze Team ans Herz gewachsen ist.“

Lea bei der Arbeit in der Küche der Ökoase
Gruppenbild vor der Ökoase
Lea bei der Arbeit am Kaffeeautomaten