"Wii wir fit bleiben" - aus dem FSJ digital

26.08.2022

Clemens Brambach absolvierte seinen Freiwilligendienst freiwillig + digital beim Ambulanten Sozialen Dienst des DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.. Dort brachte er den älteren Menschen moderne Technik und Spiel und Spaß an der Nintendo Wii näher.

Clemens Brambach als FSJ'ler im FSJ freiwillig + digital, der auf dem Foto neben einer älteren Dame steht und gemeinsam mit ihr einen Nintendo Wii Controller festhält

Was macht man nach 12 Jahren in der Schule? Nun ja, manche beginnen ein Studium oder eine Ausbildung. Andere gehen ein Jahr ins Ausland oder entscheiden sich für ein sog. Gap Year.

Clemens Brambach hat sich relativ spontan nach seinem Abitur in 2018 für einen Freiwilligendienst beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) entschieden. Auf Empfehlung von Freunden nahm er Kontakt zu den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der DRK Freiwilligendienste auf, um sich über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren.

Unter anderem wurde ihm ein Format vorgestellt, welches die Aspekte Altenhilfe und digitale Welt miteinander kombiniert. Älteren Menschen den Weg in die digitale Welt zu erleichtern und näherzubringen, war sofort ein interessanter Gedanke für Clemens. Und so entschied er sich dann auch relativ schnell im Format /FSJdigital teilzunehmen. Seine Einsatzstelle für ein Jahr war der Ambulante Soziale Dienst (kurz: ASD) des Deutschen Roten Kreuzes in Halle/ Saale. Hier lernte er zunächst den normalen Arbeitsalltag kennen: hauswirtschaftliche Unterstützung, Betreuung von Gästen der Begegnungsstätte und Veranstaltungen, Einbindung in Touren der häuslichen Versorgung, Essensausgabe und vieles mehr. Schnell gelang die Einbindung im Team und damit konnte Clemens auch mehr und mehr Verantwortung übernehmen.

Zum Beispiel halfen ihm die Einblicke des Tagesgeschäfts dabei, sich dem digitalen Projekt in seinem Freiwilligen Sozialen Jahr (kurz: FSJ) optimal zu widmen und dieses vorzubereiten. Schnell war klar, dass die älteren Herrschaften wenig technisches Know-how hatten, aber schon eine gewisse Neugier hierfür an den Tag legten. Clemens entschied sich zunächst dafür Einzelunterricht anzubieten, da ein zentraler Kurs ein in etwa gleichen Wissensstand an digitaler Technik vorausgesetzt hätte. Dies war zu diesem Zeitpunkt undenkbar. Da Clemens allerdings eine Gruppenvariante im digitalen Bereich für äußerst sinnvoll hielt, da mehr ältere Menschen angesprochen und mitgenommen werden sollten, überlegte er sich noch ein anderes Projekt. Zusammen mit dem Betriebsteilleiter der DRK Altenhilfe, Jens Koch, wurde ein Konzept erarbeitet, welches zum einen niedrigschwellig, zum anderen aber die digitale Komponente nicht vernachlässigen sollte. Nach einem Brainstorming einigte man sich gemeinsam auf eine Spielekonsole. Die Nintendo Wii wurde bestellt und auch die Örtlichkeit wurde von der Einsatzstelle für Clemens zur Verfügung gestellt. Passend hierzu wurde der Projektname „wii wir fit bleiben“ gleich dazu entwickelt. Das Angebot sollte Berührungsängste und -schwierigkeiten bei der älteren Generation abbauen. Hierfür eignete sich am besten das Bowlingspiel: da nur einfache Bewegungsabläufe mit dem Kontroller ausgeführt werden mussten und keine Knöpfe extra dafür gebraucht wurden. Anfangs war die Skepsis der Teilnehmer und Teilnehmerinnen noch recht hoch. Doch schnell baute sich diese Hürde wie von selbst ab und es wurden Turniere veranstaltet, in dem 2 Gruppen eingeteilt wurden. Das miteinander spielen und zu wetteifern half den Menschen, immer unbeschwerter mit dem digitalen Medium umzugehen und so wurde „wii wir fit bleiben“ bis heute ein fester Programmpunkt in den Veranstaltungen der Begegnungsstätte des ASDs.

FSJ'ler Clemens Brambach lehnt an einem roten Sessel, in dem eine ältere Frau sitzt und er zeigt ihr, wie sie mit ihrem Smartphone umgeht.
FSJ'ler Clemens Brambach bringt zwei älteren Frauen, die an einem Tisch sitzen, eine Tasse Tee.